Schlank = schön – War das schon immer so?

Irgendwie ist die von Menschen geschaffene Welt ganz schön verrückt! In Tonga kann man nur König sein, wenn man dick ist! In diesen Gesellschaften steht ein fülliger Körper für Macht und Bedeutung. Folglich werden schlanke Politiker aus dem Ausland dort auch eher als wenig bedeutend angesehen. In Amerika kann man nur dann ein erfolgreiches Fotomodell sein, wenn man an Magersucht oder Bulimie leidet. Wahlweise werden Appetitzügler, Powerdiäten oder Kokain eingesetzt, um dem gängigen Schlankheitsideal zu entsprechen. Dagegen steht, dass der Durchschnittsamerikaner trotz aller Diät-Colas und Fatburner immer dicker wird. Er nährt sich in den Städten weitgehend von Labbertoast mit Erdnussbutter, Chicken Wings, Hamburgers, Big Macs und Hot Dogs.

Schönheitsideale wandeln sich. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hat man rundliche Figuren propagiert oder sich in enge Korsette geschnürt, bis einem die Luft weg blieb. Dabei stand die Figur der Frau meist im Fokus der Aufmerksamkeit, nicht die des Mannes! Männer erlebten hier wie dort eher einen Bedeutungszuwachs, wenn sie füllig waren. Füllige Frauen nannte man dick und unschön. Undenkbar jedoch, dass ein fetter Ritter sich in seine Rüstung quälen musste. Hoch zu Ross war er ständig in Bewegung und nahm an Kreuzzügen teil. Die häufig im Film gezeigte Völlerei bei Hofe kam eher selten vor. Bis ins 17. Jahrhundert hinein war ein fülliger Körper ein Symbol für Wohlstand und Wohlgenährtheit. Das arme Volk hatte eine ganz andere Figur und litt häufig Hunger. Es musste einen Teil der Ernte an den Adel oder den Klerus abliefern und konnte sich nur mit Wilderei und verbotenem Fischfang eines Bratens oder Fischgerichtes erfreuen.

Der Maler Peter Paul Rubens bildete also nicht das gewöhnliche Volk ab. Mit dem Korsett konterte man die füllige Figur in späteren Jahrhunderten. Man schnürte zusammen, was sich zu üppig zu entfalten drohte. Bis heute nutzt man in Hollywood ähnliche Schlankheitsmethoden, um bis ins hohe Alter eine “bella figura” zu machen. So musste kürzlich die Schauspielerin Joan Collins halb ohnmächtig ins Krankenhaus geschafft werden, weil sie in der Oscarnacht eine zu enge Korsage getragen hatte. Moderne Frauen bedienen sich der operativen Fettabsaugung, um dem geltenden Schlankheits-Ideal zu entsprechen. Männer lassen sich gegebenenfalls die Waden aufspritzen, um männlicher zu wirken. So schlank man als Frau wirken möchte, so üppig soll aber der Busen sein. Hier sind Silikonimplantate gang und gäbe; je größer, desto besser. Das Gefühl für normale Proportionen ist uns längst abhandengekommen. Unsere künstlichen Figur-Modifizierungen sind genau so absurd wie die künstliche Halsverlängerung durch Halsringe bei anderen Völkern.

Schlank war nicht immer schön! Dick aber auch nicht. Da wir modernen Menschen zahlreiche Erkenntnisse zu Gesundheitsthemen und Ernährungsfragen haben, können wir wählen. Mit unserer Figur Staat zu machen, muss nicht notwendigerweise heißen, superschlank oder eindrucksvoll beleibt zu sein. Probieren Sie einfach mal, Ihr persönliches Wohlfühlgewicht herauszufinden und Ihre Ernährung lustbetont, aber klug auszuwählen. Kleine Sünden dürfen Sie sich gönnen, wenn Sie diese durch den Ersatz einer Mahlzeit mit einem Formula-Diätdrink und mehr Bewegung ausgleichen. Selbstkasteiung und Diätwahn waren gestern. Heute sind Lebensgenuss, Wellness und Fitness angesagt. Weniger ist mehr, lautet die Devise!

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